Endlich kehrt Schach zurück auf die großen Bühnen der Welt! Nach New York im Jahr 2016 findet die Weltmeisterschaft 2018 ab 9. November in London statt. Das ist am Mittwochabend bei einer Privat-Party in der britischen Hauptstadt bekannt gegeben worden, bei der Champion Magnus Carlsen (aus Norwegen) als Ehrengast teilnahm. Sein Herausforderer wird im März 2018 beim Kandidatenturnier in Berlin ermittelt. Der Preisfond in London beträgt eine Million Euro.
Zuletzt hatte es mehrfach Ärger gegeben zwischen dem Weltschachverband FIDE und der Firma Agon, die die Vermarktungsrechte an der WM hält, aber mit Zahlungen im Rückstand war. Die Probleme scheinen inzwischen ausgeräumt. Agon hatte den Verzug damit begründet, dass es "schwierig ist, Sponsoren im Westen zu finden", wenn der FIDE-Präsident wegen Sanktionen nicht in die USA einreisen dürfe. Gemeint ist Multi-Millionär Kirsan Ilyumshinov, dem das US-Finanzministerium undurchsichtige Öl-Geschäfte in Syrien vorwirft. Ilyumshinov bestreitet die, war bei der WM-Präsentation in London allerdings nicht dabei.
Als Hauptsponsoren treten in London zwei russische Unternehmen (Software, Düngemittel), ein Mineralwasser-Hersteller aus Norwegen und ein französischer Hersteller von Luxus-Schreibern auf. London ist momentan eine der weltweit wichtigsten Locations fürs Schach. Am Freitag beginnen dort die Chess Classics, ein mit Weltklassespielern gespicktes Turnier. Vor New York waren die Weltmeisterschaften in Sotchi (Russland), Chennai (Indien) und Sofia (Bulgarien) ausgetragen worden.