Bleiben Sie bloß zu Hause, heute ist der gefährlichste Tag des Monats! Natürlich fürchtet sich die Politik vor solchen Überschriften und die Polizei liefert keine Daten, die sie seriös belegen könnten. Dabei liegt es doch auf der Hand, dass es rund um den Zahltag zum Monatswechsel mehr Motive und Gelegenheiten gibt, Straftaten zu begehen. Zum Beispiel holen alle Bargeld ab bei den Banken. Darunter viele Rentner, die sich nicht mehr richtig wehren können.
Zudem fällt der Alkohol die stärksten Kerle! Natürlich wird nicht nur im Milieu der Zahltag kräftig gefeiert, Hemmungen fallen, das Hirn schaltet sich aus, alte Schulden werden fällig, die frische Kohle bereits nach wenigen Tagen wieder knapp ...
Das Schlimme sei, sagt ein polizeibekannter Hartz-IV-Empfänger, dass sich viele hinterher nicht erinnern könnten, was sie für einen Mist im Suff gebaut haben, wenn sie in der Polizeizelle wieder zu Verstand kommen. Ende letzten Monats rannte ein pöbelnder und angetrunkener Messermann nachmittags durch die Altstadt in Berlin-Köpenick, bedrohte eine Frau, randalierte. Ein mutiger Passant konnte ihn stoppen, entwaffnen, und fünf, sechs Polizisten schließlich in Handschellen legen. Der Messermann schrie die Beamten an, wirkte wirr: "Ihr seid die Toten, ihr seid Mörder." In den Polizeibericht schaffte es der Vorfall nicht.
Auch sonst gab sich die Berliner Behörde in der Vergangenheit wortkarg, Zum Thema Gewalt rund um den Zahltag: "Daten zu einzelnen Tagen werden statistisch nicht erfasst." Auf Brennpunkt-Tage sollten sich Beamte, die Dienstpläne schreiben oder zur Schicht gehen, eigentlich besser vorbereiten können. Oder es liegen dezentral doch Zahlen vor und werden im Polizeipräsidium nicht gesammelt.