Im Moment haben neue ARD-Krimis gerade Sommerpause, aber sonst gehört es zu einer Art Ritual, was am späten Sonntag Abend online geht, oder montags gedruckt am Kiosk liegt. Redaktionen beantworten Fragen wie "Wer ist die schöne Leiche aus dem Tatort?" oder "Hat es so einen Fall schon in Wirklichkeit gegeben?" Nach der Polizeiruf-Folge "Einer für alle, alle für Rostock" lag diese Geschichte eigentlich auf der Hand: "Wer ist die krasse Schlägerbraut aus dem Polizeiruf?" sollte beantwortet werden, aber die beauftragten Journalisten taten sich deutlich schwer damit.
Lana Cooper spielt die Friseurin Doreen Timmermann, die Jahre zuvor als Punk und weiblicher Fußball-Hooligan an der brutalen Attacke auf einen Polizisten beteiligt war, der seitdem im Koma liegt. Sie ist die Schlägerbraut. In den Knast musste Doreen nicht, weil der Anführer der Hooligan-Gruppe "Red Rostock" bei Polizei und Justiz die Alleinschuld auf sich nahm und die damals schwangere Doreen nicht verpfiff. Jetzt hat der Anführer seine Haft abgesessen und damit gibt's für die gesamte Szene Ärger und Probleme. Denn auch Polizisten verschwiegen die Wahrheit, dass sie ihren Kollegen im Stich gelassen hatten und der sich freiwillig mit den Hooligans prügeln wollte.
Jede Frau sollte ihre Geheimnisse haben, besonders Schauspielerinnen. Lana Cooper aber ist eine wahre Meisterin der Vertraulichkeit. Nichts zu finden über ihr Privatleben, keine Interviews, kein Zitat, keine Fotos mit möglichen Partnern, Kindern, selbst ihr Geburtsdatum ist Top Secret. Geboren 1981 in Hamburg steht in den Profilen (Künstler-Agentur, Wikipedia), 1,68 Meter groß, Interesse an Ausdruckstanz, Tennis und Baseball. Das war's.
Schlecht für die "Schlägerbraut"-Texte, die sich lesen wie eine Auflistung von Coopers Film- und Theater-Arbeiten, sowie die dafür gewonnenen Preise. Gut für Lana Cooper, die offenbar nur Infos über ihren Beruf preisgeben will.
Eine öffentliche Person total unöffentlich. Respekt!