Donnerstag, 8. September 2022

Warum Gata Kamsky "The Legend" genannt wird

In den USA schlägt ihm von allen Seiten Respekt entgegen, ehrfurchtsvoll wird er dort “The Legend” genannt, Jetzt konnte Großmeister Gata Kamsky (48, Foto) erneut unter Beweis stellen, warum das so ist. Jüngst legte er einen Schach-Marathon hin, der seinesgleichen sucht. Kamskys Strecke hatte am Freitag um 10 Uhr beim Masters-Turnier in Biel (Schweiz) begonnen. Dort besiegte er in der letzten Runde Schnellschach-Weltmeister Nodirbek Abdusattorov (17). Fünf kräftezehrende Stunden dauerte die Partie. Der Teenager aus Usbekistan hatte seine schlechte Stellung zäh verteidigt. Pause gönnte sich Kamsky dennoch nicht. Stattdessen eilte er ins Hotelzimmer, um sich online bei Chess.com mit sagenhaften 7,5 Punkten zu qualifizieren für einen Stichkampf zur Teilnahme an der “Global Chess Championship”. Die erste der neun Runden hatte Kamsky kampflos verloren, es nicht rechtzeitig aus dem Bieler Turniersaal an seinen Computer geschafft. Klar, dass es auch beim Stichkampf schnell gehen musste. Bei der Siegerehrung in Biel warteten 1500 Schweizer Franken auf ihn. Kommentatorin Irina Krush (38) witzelte: “Gata hat, glaube ich, gerade noch rechtzeitig matt gesetzt.” Damit aber nicht genug. Samstag spielte Kamsky online auf dem Rückweg nach New York aus der Flughafen-Wartehalle. Sonntag saß er an seinem Schreibtisch in Brooklyn, scheiterte im Viertelfinale des “Grand Swiss Rapid” an Hikaru Nakamura (34). Sonntag um 19.28 Uhr stellte Kamsky seinen Stream ab. Mit seiner Elo von 2666 ist “The Legend” 80. der Weltrangliste. Allein online verdiente Kamsky an diesem Wochenende mehr als 6000 Dollar. So geht heute Schach-Profi.Foto: Stefan64 via Google.