Donnerstag, 12. Oktober 2017

Servicewüste Berlin

Es passierte in Tel Aviv beim Bäcker. Die junge Frau zog ihre Kreditkarte aus der Jacke und reichte sie über den Tresen. Zurück kamen die Karte, der Kaufbeleg und eine Tüte mit zwei Brötchen. Das ist ja einfach hier und ziemlich praktisch, dachte ich damals. Israel dient, was neue Technologien angeht, wegen seiner jungen Generation als Testland.

Jahre später ist diese Technik in Berlin noch immer nur selten angekommen. Noch schlimmer: Die Kreditkarte an sich ist in Berlin kaum mehr wert als ein Stück totes Plastik. Bei meinem Karte-statt-Bares-Experiment (twitter.com) stellte sich schnell heraus, dass es ohne Bargeld Probleme gibt. Statt Zigaretten und Zeitung beim Tabakhändler holen zu können, musste ich dafür in die Schlange an der Supermarktkasse. Im Einkausfszentrum Forum Köpenick die nächste Pleite. Keine Nudeln, kein Gulasch, kein Steak, kein Döner. Nur die Schnellrestaurantkette Nordsee akzeptiert Karten. Zurück nach Hause fuhr ich am Ende schwarz mit der Straßenbahn. Der Ticket-Automat nimmt nicht mal Scheine ...