Wenn der Fortschritt an unzuverlässiger Technik scheitert, dann sind bei allen Beteiligten die Gesichter lang. Typisches Beispiel für ein Problem dieser Art ist die Shell-Tankstelle an der Nalepastraße (Berlin-Schöneweide). Dort hatte der Pächter offenbar schlechte Erfahrungen gemacht mit normalen Kassen, die sich öffnen lassen und in denen das Geld griffbereit sortiert liegt. Nachts ist es in der Umgebung der Tanke ziemlich einsam, dunkel und unheimlich. Fast wie eine Einladung zu Raubüberfällen. Wohl deshalb stattete der Pächter sein Geschäft mit einem Kassensystem aus, bei dem die Mitarbeiter hinterm Tresen beim Bezahlen Scheine und Münzen in Schlitze schieben. Vorm Tresen kommt am Ende des Vorgangs aus der Maschine das Wechselgeld in einer Schale beim Kunden an. So steckt die Kasse in einer Art Tresor, in den außer dem Pächter niemand rann kann.
Mag gut gemeint sein, ist aber schlecht gemacht. Der Tankstellen-Mitarbeiter stöhnt: "Wäre froh, wenn die Kiste wieder weg kommt." Viel zu oft würde die Maschine ihren Dienst versagen, nehme echte Scheine nicht an, was zu Kunden-Frust führe. Über seinen Job hat der Mann sich bereits Gedanken gemacht: "An der Zapfsäule kann man schon mit dem Smartphone bezahlen. Es sieht so aus, dass mich hier bald keiner mehr baucht ..."